Das Gymnasium


© Stadtarchiv Schönebeck

Das Gymnasium entstand in seiner heutigen Form im Jahr 2004 durch die Fusion der beiden Schönebecker Gymnasien, Gymnasium Dr.-Tolberg (Haus 1) und Gymnasium im Malzmühlenfeld (Haus 2). Dort werden ca. 1250 Schüler von ca. 90 Pädagogen durch die Klassenstufen 5-12 zum Abitur geführt.

Namensgeber für das neu entstandene Gymnasium war der Apotheker und Unternehmer Dr. phil. h. c. Carl Samuel Leberecht Hermann.

Hermann wurde 1765 in Königerode (Harz) geboren. Nach seiner pharmazeutischen Ausbildung in Halberstadt und anschließender praktischen Arbeit in verschiedenen Apotheken, übernahm er 1792 die Apotheke in Groß Salze. In den nächsten Jahren widmete er sich der Untersuchung verschiedener chemischer Prozesse. Dabei fand er Unterstützung durch die Saline Schönebecks. Auf Empfehlung Hermanns wurde die „Königliche Preußische chemische Fabrik“ errichtet, die er anschließend leitete. Die Produktion wurde in Siedehäusern der Saline Schönebecks 1797 aufgenommen, wobei durch Forschung erste genaue Erkenntnisse über die Abgänge der Saline durch Hermann gewonnen werden konnten. Johann Tolberg errichtete 1802 das erste Solbad Deutschlands, für den Hermann Soleproben analysierte. Die folgenden Jahre wurden durch Neueinführungen sowie Weiterentwicklungen im Unternehmen geprägt, die Produktpalette wurde kontinuierlich erweitert. In diesem Zusammenhang führte Hermann als erster in Deutschland das Leblanc-Verfahren zur Soda-Produktion ein. Bei Analysen von Zinkoxid entdeckte Carl Samuel Leberecht Hermann 1817 ein neues chemisches Element, welches später den Namen Cadmium (griech. kadmia= Galmei, Zinkspat) erhielt. Bedingt durch die Entwicklung neuer Produkte wie Salpetersäure, Quecksilberpräparate u.v.m. wurde es notwendig die Fabrik zu modernisieren und zu erweitern. Verschiedene Auszeichnungen für seine wissenschaftlichen Erfolge wurden ihm zu Teil, zu nennen wären u.a. Adlerorden III. Klasse mit Schleife, Ehrendoktorwürde der Universität Berlin, Ehrenbürgerbrief der Stadt Groß Salze. Die Königliche Preußische chemische Fabrik wurde ebenfalls 1827 und 1844 mit der großen goldenen Preismedaille der „Ausstellung vaterländischer Gewerbeerzeugnisse“ zu Berlin geehrt. Nach Hermanns Ableben 1846 in Schönebeck blieb das Unternehmen in Familienhand.

(Quelle: Stadtarchiv Schönebeck)